Honorarrechner

Honorarrechner für Freiberufler

Du bist jetzt also Freiberufler und möchtest gerne wissen, wie Du Dein Honorar berechnen kannst? Wie hoch sollte Dein Tagessatz als Fotograf sein und wie viel Buchungstage benötigst Du, um einen bestimmten Gewinn zu erzielen und nicht nur Deine Kosten zu decken.

Honorarrechner für Freiberufler - warum wir empfehlen, nach Tagessatz zu kalkulieren

Die Zeiten sind größtenteils vorbei, in denen man eine fotografische Leistung einfach nach Honorartabelle berechnen konnte. Heute muss man sich viel stärker fragen, was der Auftraggeber eigentlich möchte. Reicht eine einfache Qualität, kann man etliche Aufnahmen am Tag machen, wohin gegen das aufwendige Bild einer Werbekampagne oftmals auch mehrere Tage in Anspruch nehmen kann. Somit ist eine Kalkulation nach Tagessatz oft sinnvoller und deshalb ist es wichtig zu wissen, wie hoch der eigene Tagessatz sein muss, damit man am Ende des Jahres einen bestimmten Gewinn erwirtschaftet.

1. Dein Haushaltsplan

2. Dein Nettoverdienst

Monat Monat Monat
2.700,00 32.400,00
Gehalt (Brutto-Arbeitslohn): 2.700,00 32.400,00
Steuern
- Lohnsteuer -349,00 € -4.188,00 €
- Soli-Zuschlag -14,34 € -172,08 €
- Kirchensteuer 0,00 € 0,00 €
Summe Steuern: -363,34 € -4.360,08 €
Abgaben
- Renten­versicherung (18,60%÷2=9,3%AN) -251,10 € -3.013,20 €
- Arbeitslosen­versicherung (3,00%÷2=1,5%AN) -40,50 € -486,00 €
- Pflege­versicherung (2,55%÷2=1,275%AN) -34,43 € -413,16 €
- Kranken­versicherung (15,90%÷2=7,5%+0,9AN) -226,80 € -2.721,60 €
Summe Sozial­abgaben: -552,83 € -6.633,96 €
= Netto-Arbeitslohn monatlich: +1.783,83 € +21.405,96 €
zusätzlich Arbeitgeberbelastung
- Renten­versicherung (9,30% nur AG) -251,10 €
- Arbeitslosen­versicherung (1,5% nur AG) -40,50 €
- Pflege­versicherung (1,50% nur AG) -34,43 €
- Kranken­versicherung (7,5% nur AG) -202,50 €
Summe Sozial­abgaben Betrieb: -528,53 €
Bruttosumme für Betrieb: 2700,00€+528,53€ = 3228,53€
**zusätzlich Ausgaben für Büro, PC usw.*

3. Dein Angebot

Auftragskalkulation für Fotografen

https://fotografr.de/9/auftragskalkulation-fur-fotografen/

Firma xy oder Werbeagentur yz fragt an und erbittet ein Angebot für ein Fotoshooting. Insbesondere Einsteiger in die Selbständigkeit als Fotograf kommen dann nicht selten in’s Schwitzen. Bieten sie zu niedrig an, verdienen sie nichts, bieten sie zu teuer an, bekommen sie den Auftrag nicht.

Also wird im Zweifel erst einmal niedrig angeboten, um die Geschäftsbeziehung aufzubauen. Verdienen kann man ja beim zweiten Auftrag immer noch.

Das ist aber leider ein folgenschwerer Fehler. Es ist meistens nicht machbar, bei einem Folgeauftrag (wenn er denn überhaupt kommt) einen deutlich teureren Preis durchzusetzen. Man selber würde ja auch relativ irritiert gucken, wenn der Supermarkt den Liter Milch, der gestern noch 50 Cent gekostet hat, nun für 1,60 Euro verkauft. Es ist ja immer noch dieselbe Milch. Bei Fotografen ist es ähnlich, es ist ja immer noch derselbe Fotograf, warum soll der jetzt plötzlich einen erheblich höheren Tagessatz wert sein? Auf der anderen Seite ist es natürlich wichtig, dass man mit seinen Aufträgen nicht nur die Unkosten decken kann, sondern auch darüber hinaus etwas hängen bleibt. Um das beurteilen zu können, ist es aber wichtig, eine korrekte Auftragskalkulation durchzuführen. Hier ein Beispiel, wie das aussehen kann: Der Fotograf hat ein kleines Fotostudio, in dem er für gewerbliche Kunden aus dem Mittelstand Fotos (zum Beispiel Produktfotos) anfertigt. Gehen wir der einfachheit halber von einem Shooting aus, für das ein Halb-Tagessatz abgerechnet wird.

An Zeitaufwänden fallen dafür ungefähr an: 2 x Stunden Organisation (Vorgespräch, Vorbereitung, Lichtaufbau, etc.) 2 s Stunden Shooting 2 x Stunden Nachbearbeitung / Bildbearbeitung / Ablieferung der Ergebnisse / Schriftverkehr

Von diesen Shootings wird man bei Vollauslastung im Jahr maximal 200 Stück machen können, in der Realität wahrscheinlich eher deutlich weniger.

Fixkosten**

Berechnen wir zuerst die Fixkosten des Fotostudios insgesamt pro Jahr:

Fixkosten des Fotostudios pro Jahr Betrag
Studio- / Büro-Miete inkl. Nebenkosten: 12.000 Euro
AfA für Equipments 6.000 Euro
Zusätzliche Ausgaben für Fototechnik 3.000 Euro
Verbrauchsmaterial im Studio (Hintergründe, Requisiten etc.) 5.000 Euro
Verbrauchsmaterial im Büro 2.000 Euro
Kosten für Ausbelichtungen und Foto-Dienstleistungen 3.000 Euro
Werbung 3.000 Euro
Fahrtkosten 2.000 Euro
Versicherungen, Berufsgenossenschaft, Handwerkskammer etc 4.000 Euro
Altersversorgung, Rentenversicherung 10.000 Euro
Gesamt 50.000 Euro

Aufgeteilt auf die 200 Shootings sind das 250 Euro pro Shooting.


Technikliste

Beispiele

Set 1 - Pro Mobil

Gerät Merkmale Betrag

| • Canon 5D MK III EF | Kleinbild , 22,3 MP| = 89,00 EUR | | (inkl. Akkus, Ladegerät) | | | | + Canon EF 24-105mm f/4.0 II | | = 30,00 EUR | | + Canon Speedlite 580EX II | | = 14,00 EUR | | + Speicherkarte | CF Karte 32GB x 2 | = 18,00 EUR | | + Springaufheller | | = 5,00 EUR | | = 156,00 EUR

Set 2 - Pro Studio

• Fujifilm GFX 50s (Mittelformat, 51,4 Megapixel) = 165,00 EUR + + Objektiv Fuji GF 32-64mm F/4 R LM WR = 29,00 EUR + SD Karte 128GB x 3 = 45,00 EUR + Stativ Gitzo 1505 = 29,00 EUR + Bowens Gemini Blitzset = 75,00 EUR = 343,00 EUR

Set 3 - Computer

• MacBook Pro 15" = 135,00 EUR (* inkl. Raw-Software) + Kartenlesegerät = 5,00 EUR + Speicher (SSD/HD) = - iWorkcase (mobilder Arbeitsplatz) = 30,00 EUR

… usw.

**Preise sind in netto, zuzüglich* + Umsatzsteuer

• Kamera - Objektiv, Filter, - Licht (Lampen, Studiolicht, Blitzlicht, Aufheller), - Stative & Grip (Slider, Dolly…), - Ton (Mikrofon, Recorder, Kabel…) - Studio/Bühne,

*Tip: Preise aus dem örtlichen Verleih nehmen, Technik & Studio & Honorar getrennt in der Rechnung aufführen

  • Zubehör (Speicherkarten, Lesegeräte)
  • Strom (Akku, Netzteile, Ladegeräte, Kabel)
  • Ersatzteile
  • Verbrauchsmaterial (Folien, Leuchtmittel (Brenner)…)
  • Pflege, Wartung, Reparatur (Kamera/Objektiv…)

Benötigtes Einkommen

Der Fotograf möchte 2.500 Euro monatlich zum Leben haben. Das sind pro Jahr 30.000 Euro. Dazu kommen Einkommensteuer und Solidaritätszuschlag: 15.000 Euro Gesamt: 45.000 Euro

Aufgeteilt auf die 200 Shootings sind das 225 Euro pro Shooting.

Risiko-Zuschlag

Auf jeden Auftrag muss ein Risiko-Zuschlag gerechnet werden. Zum einen für berechtigte Reklamationen (die hoffentlich nicht zu häufig auftreten), zum anderen für Zahlungsausfälle, die leider gerade im mittelständischen Bereich vorkommen.

Der Shooting-Preis setzt sich nun zusammen aus:

Shooting-Preis
Fixkostenanteil 250 Euro
Einkommen 225 Euro
Risikozuschlag 75 Euro
Gesamt 550 Euro

Das ergibt einen Angebotspreis von 550 Euro plus Mwst für einen Halbtagesjob, entsprechend ca. 1.100 Euro für einen Ganztagesjob.

Dazu kommen selbstverständlich auftragsabängige Kosten wie Reisekosten, zusätzliche Foto- oder Bildbearbeitungskosten, Model- und Visagistenhonorare etc.

Im konkreten Fall können sich natürlich Abweichungen von dieser Rechnung ergeben. Der eine Fotograf hat kein eigenes Studio, sondern mietet sich jeweils in einem Mietstudio ein oder benötigt für seine Aufträge gar kein Studio. Der andere Fotograf hat Mitarbeiter, die er bezahlen muss. Auch die Fixkosten mögen je nach Einzelfall unterschiedlich sein.

Für einen Fotografen ohne Studio und sonstige hohen Fixkosten kann der Tagessatz auch beispielsweise bei 700 oder 800 Euro liegen.

Ich kann jedem Fotografen nur raten, für seinen speziellen Fall einmal eine solche Überschlagsrechnung durchzuführen. Und wenn dann ein Tagessatz von 350 Euro dabei herauskommt, kann er entweder nicht rechnen oder macht sich selber etwas vor. Und dann ist das Risiko relativ groß, dass er nach ein oder zwei Jahren sein Fotostudio wegen fortlaufender Verluste wieder schließen muss.

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(c) Kosten / Kalkulation: EB - Team

Menge Honorar/Miete pro Tag
1 x Kamera/Bild +300,00 €
1 x EB-Techniker (MBT) + 200,00 €
1 x Redakteur (TV/AG) + 0,00 €
1 x Sony PDW 700 XDCAM + 350,00 €
Summe = = 850,00 €
1 x EB-Techniker (MBT) 200,00 €
1 x Redakteur (TV/AG) 0,00 €
1 x Sony PDW 700 XDCAM 350,00 €

Kalkulation: Tabelle

Bezeichnung Beschreibung Betrag
1. Vorkosten Konzept, Planung, Angebot +300,00 €
2. Rechte & Lizenz Gema, VG Bild/Wort u.a. + 200,00 €
3. Honorare Team (s.o.) + 0,00 €
4. Bild-/Tontechnik Kamera, Ton, Licht (s.o.) + 350,00 €
5. Atelier/Bau Genehmigung 0,00 €
6. Reise/Spesen Anfahrt (Sprit/Fahrkarte) 100,00 €
--- Nur wenn Postproduktion ---
7. Schnitt-Studio Bild-Ton-Roh-/Feinschnitt 600,00 €
8. Master-FX VfX / SfX, ColorGrading 0,00 €
9. Versicherungen** Haftpflicht/Unfall u.a. 0,00 €
Summe NK Netto-Fertigungskosten = 850,00 €

= NK Netto-Fertigungskosten

  • 8 % Allgemeine Kosten (von NK), allg. Büro: Kommunikation & Kopien, PR+Presse, Recht+Steuer (ständig)
  • 6 - 7,5 % Handlungskosten (von NK), (direkte Gemeinkosten der Filmproduktion: Verträge, PC= Orga)
  • 10 % Überschreitungsreserve (von NK), aka Produktionsreserve
  • 5-7 % Gewinn (von NK), für Unternehmer

(+ 7,5 % Finanzierungskosten; bei größeren Projekten, von NK) (+ 5,2 % KSK . nur bei Honoraren ext. MA)


= HK Herstellungskosten

  • 19% Mehrwertsteuer (entfällt bei KU)

= Angebotssumme (Bruttoumsatz)

5. Deine Rechnung